DieMEDEK-Therapie ist eine dynamische kinetische Stimulationsmethode. Eine physiotherapeutische Methode, die bei Säuglingen und Kindern zur Entwicklung der Grobmotorik eingesetzt wird. Sie wird bei Patienten mit neurologischen Störungen eingesetzt. Sie wurde von dem chilenischen Physiotherapeuten Ramon Cuevas zwischen 1971 und 1976 in Zusammenarbeit mit der Physiotherapeutin Ester Fink entwickelt. Die Therapeutin Ester Fink setzte die MEDEK-Methode in der Therapie eines Mädchens mit spastischer Tetraplegie und zerebraler Lähmung ein. Der therapeutische Effekt war sichtbar, und die Methode hat große Bekanntheit erlangt und wird z. B. in Nordamerika angewendet. Sie wird in der von Ester geleiteten Klinik und im Zarein Education Centre - einer Privatschule für Kinder mit besonderen Bedürfnissen - angewendet.

Die MEDEK-Therapie basiert auf der Schwerkraft

Die Schwerkraft wird als der Hauptanreiz für die Arbeit des neuromuskulären Systems angesehen. Die Hauptannahme der Methode ist, dass die Wirkung der Schwerkraft Bewegungen und Manipulationen von Gegenständen ermöglicht, die eine Haltungskontrolle oder die Fähigkeit erfordern, sich nach oben zu drücken, d. h. in die der Schwerkraft entgegengesetzte Richtung, während der Körper im Raum stabilisiert wird. MEDEK konzentriert sich nicht auf Primärreflexe, Bewegungsmuster oder Veränderungen des Muskeltonus. Der Therapeut beurteilt die Bewegungen und bewertet bei Auffälligkeiten die Reife des zentralen Nervensystems und den Entwicklungsgrad der motorischen Funktionen. Das Hauptaugenmerk der MEDEK-Therapie liegt auf der Arbeit am Sitzen, Stehen und Gehen. Dies sind die grundlegenden Funktionen, die ein Kind mit Cerebralparese erreichen muss, um einigermaßen unabhängig zu sein. Es gibt keine isolierten Übungen, sondern es werden einzelne Muskelgruppen trainiert, indem Haltungs- und Funktionsaufgaben ausgeführt werden. Muskeln mit übermäßiger Spannung werden auf dynamische Weise gedehnt. MEDEK bezieht sich nicht auf eine Abfolge der normalen motorischen Entwicklung. Stattdessen geht es davon aus, dass unterschiedliche Fähigkeiten unterschiedliche Bewegungsstrategien erfordern. Im Gegensatz zu anderen Therapien muss das Kind nicht mit dem Therapeuten kooperieren und sich auf die Übungen konzentrieren.

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MEDEK beinhaltet eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Therapeuten und den Eltern.

Jeder Elternteil oder Betreuer erhält ein individuelles Übungsprogramm für zu Hause, das zweimal täglich durchgeführt werden muss. Durch die enge Zusammenarbeit und das Engagement der beiden Parteien können in kurzer Zeit wirklich spektakuläre Ergebnisse erzielt werden.

Die Rolle des Therapeuten besteht darin, die automatischen Haltungsreaktionen zu provozieren, die an der Haltungskontrolle beteiligt sind, die bei der Ausführung funktioneller Aufgaben erforderlich ist. Der MEDEK-Therapeut legt fest, welches Ziel erreicht werden soll und wie die gewünschte Reaktion hervorgerufen werden kann. In der Therapie hat jede Übung ihren eigenen Namen und wird detailliert beschrieben. Die Übungen sind so konzipiert, dass sie bestimmte Reaktionen hervorrufen. Die Therapie findet auf einem speziellen Tisch statt, und in späteren Stadien, wenn das Kind seine ersten Schritte macht, findet die Therapie auf dem Boden statt. Die Therapie umfasst auch ein System zur Bewertung des Therapiefortschritts. Zu diesem Zweck wurde ein spezielles Beurteilungsprotokoll erstellt, das 46 Punkte umfasst, darunter Haltungs- und Funktionsaufgaben, und die motorische Entwicklung des Kindes vom Neugeborenenalter bis zum Alter von 16 Monaten berücksichtigt.

MEDEK-Therapie – wem kann sie helfen?

Die Therapie richtet sich an Kinder bis zu einem Alter von etwa 5-6 Jahren (je nach Gewicht und Größe des Patienten)

  • Säuglinge und Kinder mit vermindertem Muskeltonus (Hypotonie)
  • Säuglinge und Kinder mit zerebraler Lähmung
  • Säuglinge und Kinder mit Down-Syndrom
  • Säuglinge und Kinder mit motorischen Verzögerungen
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